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Roto Inside 24 (DE)

Roto Inside | 6.2013 4 | Palast Wilanów Sanierung bewahrt historische Charakteristika ■■ Holz Der Palast Wilanów an der südlichen Stadtgrenze Warschaus wird von Kunsthistorikern undTouristen gern als „polnisches Versailles“ bezeichnet. Der zwischen 1677 und 1696 im Auftrag von König Jan III. Sobieski erbaute Palast ist vor allem von Barockformen geprägt. In den vergangenen Jahren wurde der gesamte Gebäudekomplex aufwändig restauriert. Mit ihm rund 200 Fenster. „Die Restauration von denkmalgeschützten Gebäuden ist immer eine Herausforderung“, findet Jan Głodek. Der Denkmalschutz- Experte und Sachverständige trug die Verantwortung für die Re- konstruktion und Erneuerung aller Bauelemente und Baukonstruk- tionen im Palast. „Jedes Fenster musste im wahrsten Sinne des Wortes als Einzelstück betrachtet werden. Am Ende waren von den 200 ausgetauschten Fenstern nur ganze zwei von gleichem Maß und gleicher Einbauart.“ Begonnen hatten die Arbeiten mit der Inventarisation und Dokumentation der vorhandenen Fenster und verschiedenen Fenstergattungen im Palast Wilanów. Deutlich erkennbar hatten Zwei für alle Fälle: Quasi als Prototypen bauten Sach­verständige und Holzfensterspezialisten die beiden ­abgebildeten Fenster der Königlichen Bibliothek des ­Palastes Wilanów im Detail nach. Aluman Die Experten mit „Sandwich-Expertise“ ■■ Aluminium Die Spuren des schwedischen Fenster- undTürenherstellers Aluman reichen ­zurück ins Jahr 1979. Doch mit dem damaligen Unternehmen und seinen Geschäftsfeldern­ – am Anfang wurden beispielsweise Schiffsbullaugen und Aluminiumtüren für Wohn­wagen ­produziert – hat der heute zum P. Wikström J:r AB Konzern gehörende Betrieb kaum noch etwas gemein. Am ehesten vielleicht noch den Namen, der sich aus „Aluminium“ und „­Manufacture“ zusammensetzt. Eine nach wie vor treffende Firmierung, findet Geschäfts­ führer Hans Granholm. Effizient und einfach zu verarbeiten, attraktiv und zeitlos im Design, flexibel anpassbar – das sind aus Sicht von Hans Granholm die wesentlichen Aspekte, die Fenster und Türen in Sandwich- Elementen erfüllen müssen.Aluman Geschäftsführer Hans Granholm Immer noch konzentriert sich das Unternehmen auf die Fertigung hochwertiger Fenster und Türen aus Aluminium. Und das mit wachsen- dem Erfolg. 2008 wurde Aluman, als eines der am schnellsten und nachhaltig wachsenden Unternehmen in Schweden, zur so genannten „Gazelle Company“ gekürt. Erst 2012 investier- te man in eine umfassende Erweiterung und Modernisierung der Produktionsflächen am Unternehmenssitz in Ånäset. Dort arbeiten derzeit insgesamt 23 Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter am weiteren Erfolg des Unternehmens. Und der ist aus Sicht von Hans Granholm unter anderem der besonderen ­Expertise des Aluman Teams geschuldet. „Wir haben uns auf die Fertigung von Fenstern und Türen spezialisiert, die in Sandwich-Fassaden- elemente integriert werden können. Unsere Produkte findet man daher häufig in großen Büro- und Industriegebäuden sowie im Sport- stättenbau. Wir haben hierfür ein patentiertes Profilsystem entwickelt, das eine sehr einfache und schnelle Montage ermöglicht. Darüber hinaus werden für die Installation keine weiteren Formteile, Halterungen oder Spezialwerkzeuge benötigt. Durch den Zeitgewinn bei der Montage­ und den Verzicht auf Hilfsmittel sinken die durch­- schnittlichen Kosten für ein fertig mon­tiertes ­Aluman Fenster um bis zu 20 Prozent im ­Vergleich zu herkömm­lichen Systemen“, so Hans Granholm. truktion im Palast Wilanów begegnen: Die Bandbreite reicht dabei vom Kastenfenster, bei dem die äußeren Flügel kleinere Maße als die inneren haben, über das Verbund- bis hin zum Einfachfenster, das wiederum für die moderne Fassung des ­Zargenfensters mit Isolierverglasung steht. „So kann der ­Betrachter auch heute, nach der Sanierung, viele Facetten der historischen Fensterbaukunst im Palast Wilanów nebeneinander erleben und erforschen“, freut sich Jan Głodek. Der Palast wahrt sein Gesicht „Bei aller Typisierung sagt die Zuordnung zu einer bestimmten Konstruktionsweise jedoch nicht viel über deren individuelle Ausführung aus. Die Sanierung eines denkmalgeschützten Fensters beginnt deshalb immer mit der Inventarisation und der gezeichneten Dokumentation des Einbauzustands unter Berück- sichtigung der verdeckten Anschlüsse und Konstruktionen. Beim Palast Wilanów haben wir zuerst zwei Fenster der königlichen Bibliothek quasi als Prototypen nachgebaut. Erst nach gründlicher Beurteilung des Zusammenspiels von Bauart, Farbe, Verglasung und Sprossenteilung mit der Rauminnen- und Fassadenansicht wurden nötige Anpassungen vorgenommen und dann auf weitere Fenster und Fenstertüren sukzessive angewandt. Selbst wenn zwei nebeneinander liegende Fenster auf den ersten Blick fast identisch wirkten, hat die genaue Betrachtung der Konstruktionen häufig gravierende Unterschiede zutage gebracht.“ Keine Lösungen von der Stange Auch die verschiedenen Formen von Verschlüssen und Bändern forderten den Denkmalexperten heraus. Denn das für die Res­ taurierung gedachte Beschlagsystem musste nicht nur den hohen Anforderungen eines historischen Gebäudes in puncto Ästhetik und Funktion gerecht werden, sondern sollte sich zugleich durch Bedienkomfort und nicht zuletzt Wirtschaftlichkeit empfehlen. „Dank des NT Sortiments von Roto hatten wir die entsprechend große Bandbreite zur Verfügung, um die Vielfalt der an den ­Austauschfenstern benötigten Lösungen flexibel abdecken und funktionssicher nachempfinden zu können. Geradezu innovativ­ war etwa der Nachbau von aufliegenden Drehstangenver- schlüssen in den vielen nach außen oder nach innen öffnenden ­Fenstern. Dabei hat die Stange nur eine optische Funktion. Die Betätigung des Getriebes aus dem NT Baukasten erfolgt allein durch die Drehung des historischen Hebels. Eine original­getreue Lösung stellen auch die nachempfundenen Abdeckkappen über dem Getriebekasten in den ausgetauschten Fenstern der ­Gemäldegalerie dar.“ Effizient, zeitlos, flexibel Effizient und einfach zu verarbeiten, attraktiv und zeitlos im Design, flexibel anpassbar – das sind für den Fensterprofi die wesentlichen Aspekte, die Fenster und Türen in Sandwich-Elementen erfüllen müssen. Und die Produkte aus Ånäset scheinen dies mit Bravour zu tun, denn sie sind bei Investoren, Architekten und großen Bau- firmen gleichermaßen in ganz Europa gefragt. „Neben Schweden gehört Norwegen zu unse- ren wichtigsten Absatzmärkten. Wir entwickeln aber auch regelmäßig Lösungen für Kunden in Dänemark, Finnland und einigen weiteren euro- päischen Märkten.“ Noch vergleichsweise jung ist die Zusammen- arbeit zwischen Aluman und Roto. „Jung, aber vom ersten Tag an herrlich unkompliziert. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit unserem Handelspartner Göthes Svenssons zusammen. Durch ihn sind wir erstmals mit den Produkten von Roto in Kontakt gekommen. Nach einem Besuch bei Roto auf der BAU 2011 in München und einer anschließenden Präsentation bei Göthes Svenssons stand unser Entschluss für eine Umstellung auf Roto Beschläge fest. In- zwischen hat sich der AluVision T600 in unseren Produkten mehr als bewährt und er ergänzt unser einzigartiges Montagesystem perfekt“, berichtet Hans Granholm zufrieden. „Polnisches Versailles“: Der Fensteraustausch im Palast Wilanów nahe Warschau dauerte fast ein halbes Jahrzehnt. sich schon die Fensterhersteller des Barock mit der Frage befasst, wie es gelingen kann, Luft und Licht in ein Gebäude zu lassen, ohne durch die Fenster mehr Wärme als nötig zu verlieren. „Eine Aufgabe, die damals nur Fenster mit zwei Flügeln hintereinander erfüllen konnten“, so Jan Głodek. Historische Belege Zu den kleinen Meisterwerken aus vergangenen Zeiten zählt der Profi etwa Zargenfenster, die nach innen und außen öffneten. Lagen zwei Flügel übereinander, habe sich der innere nach innen und der äußere nach außen geöffnet. In Repräsentationsräumen wurden zudem die Laibungen zwischen der äußeren und inneren Zarge mit einem zusätzlichen Futter versehen, was dann wie ein Blendrahmenfenster wirkte. Diese Konstruktion findet sich auch ­ in vielen Fenstertüren des Warschauer Königsschlosses. Auf einem ähnlichen Prinzip beruht das aus dem Mittelalter ­stammende einfache Blendrahmenfenster mit seinem nach innen und außen öffnenden Flügel, ebenso die spätere Doppelflügel-Ver- sion. Noch heute kann man verschiedenen Lösungen dieser Kons-

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