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Roto Inside 25 (DE)

| 11 Roto Inside: Herr Stangier, Sie haben persönlich die Über- nahme des brasilianischen Beschlagherstellers Fermax vorbereitet und begleiten jetzt die Integration des Unter- nehmens in die Roto Gruppe. Was sind die Schwerpunkte der Integration, worauf legt Roto Wert? Stangier: Zunächst einmal muss man feststellen: Fermax ist bereits sehr erfolgreich im brasilianischen Markt. Die Kunden ver- trauen auf die hohe Produktqualität und den guten Lieferservice. Vor diesem Hintergrund gibt es im Grunde zwei Schwerpunkte: Nach außen gerichtet steht im Vordergrund, wie Fermax für noch mehr Kundennutzen sorgen und damit noch leistungsfähiger werden kann. Nach innen geht es darum, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Verkauf eines Unternehmens stets Nachgefragt Ein Gespräch mit dem Finanz­ vorstand der Roto Frank AG, Michael Stangier als Umbruch und Verunsicherung erleben, das gute Gefühl zu geben, dass sie bei Roto eine vielversprechende Zukunft haben. Roto Inside: Schauen wir zunächst einmal nach innen. Nichts ist so stetig wie der Wandel, sagt ein altes Sprich- wort. Integration bedeutet ja auch Wandel. Wie so oft kommt es dann wohl vor allem auf die Dosis an ... Stangier: Ganz sicher. Was zum Alltag in jedem Unternehmen gehört, nämlich dass Prozesse immer wieder leicht verändert und verbessert werden, erscheint nach einem Inhaberwechsel manchem als Vorbote dramatischer Veränderungen. Aber für genau die gibt es gar keinen Anlass. Roto Inside: Worauf können sich die Menschen in Curitiba einstellen? Stangier: Darauf, dass diejenigen, die bei Fermax schon sehr lange Verantwortung tragen, weiterhin gestalten werden. Wir bauen bei unserer behutsamen Integration fest auf die sehr erfahrenen, langjährig im Unternehmen tätigen Fermax Mitar- beiter. Dieses Prinzip hat Roto auch bei anderen Akquisitionen erfolgreich umgesetzt. Roto Inside: Inwieweit fließt Roto Know-how im Integra­ tionsprojekt ein? Stangier: Experten aus der Roto Gruppe unterstützen in Teilpro- jekten die brasilianischen Kollegen, wie z. B. in der Produktion, im Bereich IT oder in der Produktintegration. Wir sind davon über- zeugt, dass sich die Stärken beider Unternehmen gut ergänzen und Fermax sich im Rahmen der Roto Gruppe sehr gut weiter- entwickeln wird. Roto Inside: Gibt es Veränderungen, die sich für die Kunden von Fermax bemerkbar machen? Stangier: Kurzfristig eher nicht. Die Kunden können sich im positiven Sinne auf Kontinuität verlassen. Roto setzt auf die etablierten Prozesse und das im Markt erfolgreiche Sortiment von Fermax. Mittelfristig wird es sicher so sein, dass Fermax im Rahmen der eigenen Weiterentwicklung auch Ideen umsetzt, die an anderer Stelle in der Roto Gruppe wertvollen Kundennut- zen stiften. Denn wir sorgen natürlich für einen Ideenaustausch zwischen den Führungskräften der Gesellschaften. Aber über das Was und Wie und Wann der Umsetzung neuer Ideen ent- scheidet das Fermax Management. Denn dieses Management genießt unser Vertrauen und – was vielleicht noch wichtiger ist – das Vertrauen der brasilianischen Fensterhersteller. Und dieses Vertrauen wollen wir durch eine stetige Verbesserung des Kundennutzens rechtfertigen. Das Projektteam Produkt- integration bei der Arbeit Fermax Export ■■ Neu bei Roto Als neues Mitglied der Roto Gruppe soll der brasilianische Beschlagher- steller Fermax ab sofort nicht nur von den Ideen seiner eigenen Spezialisten profitieren, sondern auch von den Möglichkeiten seiner Schwestergesellschaften in aller Welt. Ob beispielweise Produkte aus dem in Brasilien sehr erfolgreichen Fermax Sortiment auch in anderen Ländern der Erde gefragt sein könnten, untersucht gerade ein Team unter Leitung von Johanna Vogel in Leinfelden. „Das Fermax Sortiment ist breit gefächert, hält Lösungen für viele Anwendungsbereiche bereit und ist deshalb bei den brasilianischen Fenster- Musterbeschläge von Fermax Beschlaglösungen werden aktuell im ITC in Leinfelden daraufhin geprüft, zu welchen Profilen aus aller Welt sie passen könnten. Im Bild drei Mitglieder des ­Projektteams Produktintegration: (von links) Johanna Vogel, Claus Peuker und Olga Enns. Exportiert Know-how der Roto Gruppe nach Brasilien: Pier Vincenzo Marozzi wurde zum Geschäftsführer von Fermax berufen. Der gebürtige Italiener wuchs in Deutsch- land auf. Nach einem Maschinenbaustudium ging er vor mehr als 15 Jahren für ein deutsches Unternehmen nach Brasilien und blieb. Seit April 2013 Teil der Roto Gruppe: der brasilianische Beschlaghersteller Fermax. Die Fertigungsprozesse in Colombo Curitiba will Pier Vincenzo Marozzi ­gemeinsam mit dem Fermax Führungsteam für ein kontinuierliches Wachstum rüsten. Neuer Geschäftsführer zu Gast in Deutschland Fermax Management ■■ Neu bei RotoWährend seiner Einarbeitungszeit traf Roto Inside Pier Vincenzo Marozzi, der zum Geschäftsführer von ­Fermax berufen wurde. Er kam vor mehr als 15 Jahren nach Brasilien und arbeitete dort zunächst als Maschinenbauingenieur im Werk seines damaligen deutschen Arbeitgebers. Das Land und seine Menschen gefielen ihm, so blieb der heute 43-jährige und gründete eine Familie. „Die deutsche und die brasilianische Kultur ergänzen sich ideal, davon bin ich nach mehr als 15 Jahren in den brasilianischen Werken deut- scher Unternehmen absolut überzeugt“, betont Pier Vincenzo Marozzi gleich zu Beginn des Ge- spräches. „Ich wage sogar zu behaupten, dass Unternehmen gerade durch die Kombination deutscher Organisationskraft und Prozessorien- tierung mit brasilianischer Kreativität besonders viel Erfolg haben können.“ Auch für Fermax als Teil der Roto Gruppe stehen nach seiner Ein- schätzung deshalb die Zeichen auf Wachstum. Aus Erfahrungen lernen Und warum begann seine Einarbeitung in Deutschland und nicht in Brasilien? „Roto hat – über alle Werke und Teams betrach- tet – eine enorme Produktionskompetenz, die ich natürlich nutzen möchte, wenn ich gemein- sam mit den Kollegen aus Colombo Curitiba am Ausbau der Fermax Fertigung arbeite. Deshalb bin ich froh darüber, dass ich mich zuerst in den europäischen Roto Werken umsehen durfte. Ich habe schon manche Gelegenheit genutzt, um konkrete Ideen für Fermax mit den Tech- nikern der anderen Werke zu diskutieren. Das Werk in Curitiba soll schließlich vom Know-how der Kollegen in den anderen Roto Fabriken profitieren, um vielleicht noch erfolgreicher zu werden, als es ohnehin bereits ist …“ herstellern hoch geschätzt. Wir versuchen nun auszuloten, für welche Hersteller in welchen Märkten Fermax vielleicht ebenfalls interessant sein könnte“, fasst Johanna Vogel zusammen, was sie im weiteren Verlauf des Gespräches erläutert. „Vor Ort hat sich zunächst unser Kollege Carlos Lorenzo aus Spanien mit dem Sortiment der neuen Kollegen befasst. Und nun untersuchen wir hier in Leinfelden, welche Fermax Produktgruppen z. B. für Hersteller von In-Line Sliding und nach außen öffnenden Fenstern in anderen Ländern interessant sein könnten.“ Prüfung im internationalen Technologie Center Roto ITC Musterbeschläge für Top-Hung- und Schiebe- fenster sind inzwischen in Leinfelden einge- troffen und werden dort auf Herz und Nieren geprüft. „Natürlich entsprechen alle Fermax Produkte den Normen Brasiliens“, unterstreicht Johanna Vogel. „Aber wir nutzen die Möglich- keiten des Internationalen Technologie Centers, um auch gemäß Richtlinien anderer Länder zu prüfen und damit das Potenzial für Fermax in neuen Märkten auszuloten.“ Gesund wachsen – Stärken nutzen „Wir werden unseren Kollegen in den Ver- triebsgesellschaften der Roto Gruppe schon bald sagen können, welche Fermax Produkte zu welchen national gebräuchlichen Profilen passen. Dann können sie zielgenau analysieren, für welche Fensterhersteller Fermax Beschlä- ge ein interessantes Angebot sein könnten“, erklärt Johanna Vogel und ergänzt: „Wenn es interessante Wachstumschancen im Export für Fermax gibt, dann werden wir sie finden.“

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