17.03.2020

Kundennutzen durch Systemkompetenz

Wäre Mitte März 2020 in Nürnberg ein zentrales Thema gewesen: die Weiterentwicklung des Drehkipp-Beschlagprogrammes „Roto NX“. Dazu gehört auch die seit Ende letzten Jahres lieferbare Bandseite T für Holzfenster.

Kundennutzen durch Systemkompetenz

Leinfelden-Echterdingen - (rp) Nach der mit mehreren Sachargumenten begründeten Absage der nun auf den 16. bis 19. Juni 2020 verschobenen „Fensterbau Frontale“ informiert Roto Frank Fenster- und Türtechnologie (FTT) über die ursprünglich vorgesehenen Messethemen des Unternehmens. „Wir hätten dem Fachpublikum unsere umfassende Systemkompetenz und den daraus resultierenden praktischen Kundennutzen dokumentiert“, erklärt Marcus Sander. Im folgenden Interview geht der Vorsitzende der Geschäftsführung auf die wichtigsten Inhalte ein.

Welche Schwerpunkte waren in Nürnberg im Einzelnen geplant?

Sander: Da ist zunächst die Weiterentwicklung des Drehkipp-Beschlagprogrammes „Roto NX“ zu nennen. Seit Ende letzten Jahres steht es auch für Holzfenster zur Verfügung. Die Bandseite T eignet sich für Flügelgewichte bis zu 150 kg und damit für zeitgemäße großzügige Fensterplanungen. Außerdem zeichnet sie sich durch die gleichen Praxisvorteile wie das Kunststoff-Pendant aus. Dazu gehören das ansprechende Design u. a. durch verdeckte Schrauben, die integrierte Spaltlüftung in der Standardversion, das „TiltSafe“-Fenster mit der Möglichkeit zur Einbruchhemmung gemäß RC 2 in Kippstellung sowie die Oberfläche „Roto Sil Level 6“, die an besonders beanspruchten Stellen einen hohen Korrosionsschutz bietet. Nicht zu vergessen die „Smart Home ready“-Fähigkeit durch den neuen Funksensor „Roto Com-Tec“ zum Einbau in die Eckumlenkung. Er sorgt in drei Varianten für mehr Sicherheit und Komfort; übrigens auch bei unserem Parallel- und Kippschiebesystem „Patio Alversa“.

Was stand bei Ihrem neuen Drehkipp-Flaggschiff sonst noch auf der Messeagenda?

Sander: Mit dem weiterentwickelten V-Schließzapfen liefern wir seit wenigen Wochen eine zusätzliche Komponente der Beschlagserie aus. Sein nochmals vergrößerter Falzlufttoleranzbereich begünstigt eine schnelle Montage auch bei schwierigen Einbaubedingungen, da er weniger Einstellungen erfordert. Das integrierte Feingewinde bewirkt eine präzise Höhenjustierung und minimiert damit Kollisionen mit den Rahmenteilen. Der robuste V-Schließzapfen gewährleistet einen gleichmäßigen Anpressdruck und daher hochdichte Fenster. Er lässt sich mit einem handelsüblichen Innensechskantschlüssel leicht verstellen. Generell führen wir den anhaltenden Markterfolg des umfassenden „NX“-Sortimentes wesentlich auf seinen Mehrwert für Handel und Verarbeiter zurück. Ein Beispiel dafür ist die Einsetzbarkeit der Komponenten auch bei den Schiebesystemen „Patio Alversa“ und „Patio Inowa“. Die Effekte: weniger Komplexität und reduzierte Artikelzahl.

Nachfragegerechte Sliding-Generation

Bleiben wir bei Schiebesystemen. Wären sie während der „Fensterbau Frontale“ ein weiteres Roto-Kernthema gewesen?

Sander: In der Tat. Grundsätzlich sehen wir in Schiebesystemen ein klares Wachstumssegment. Einerseits verfügen sie nach unserer Auffassung über das notwendige Potenzial, um die erheblich veränderten Rahmenbedingungen und Marktanforderungen von „morgen“ effizient zu erfüllen. Das gilt u. a. für die Konsequenzen der Wohnungssituation, des Klimawandels und der Demografie. Andererseits punkten die Systeme inzwischen bei allen relevanten Trends. Im Einzelnen meine ich damit die deutlich spürbaren Tendenzen zu mehr Licht und daher zu größeren Glasflächen und bodentiefen Elementen, zu schlanken Profilen, zu integrierten, unsichtbaren Beschlägen sowie zu Energieeffizienz und Schalldämmung. Auch die durch den demografischen Wandel steigende Nachfrage nach barrierefreien und komfortablen Lösungen – hier hätten wir die Messe übrigens ebenfalls zur Dokumentation unserer Kompetenz genutzt – spricht für den Vormarsch der modernen Sliding-Generation. Sie muss jedoch ebenso bezahlbar wie qualitativ überzeugend sein.

Welche Beiträge leistet Roto dazu in der Praxis?

Sander: Ich will als konkrete Beispiele die Beschlagprogramme „Patio Alversa“ und „Patio Inowa“ nennen. Bei ihnen haben wir intelligente und rationelle Fertigungstechnologien entwickelt. Dadurch sind Schiebeelemente auch auf den überwiegend automatisierten Produktionsstraßen der Fensterbauer in großen Mengen herstellbar. So lassen sich etwa bei „Alversa“ eine Kipp- und drei Parallelschiebelösungen inklusive unterschiedlicher Lüftungsfunktionen auf einer Produktionslinie fertigen. Das garantiert eine in hohem Maße wirtschaftliche Herstellung und schafft so die Basis für eine kontinuierliche Marktabdeckung zu erschwinglichen Preisen.

Welche Hauptargumente verbinden Sie mit „Patio Alversa“?

Sander: Die hohe Wirtschaftlichkeit des modularen Programmes resultiert primär aus dem universellen Zentralverschluss sowie der ausgeprägten Gleichteileverwendung bei allen vier Varianten. Die integrierte Spaltlüftungsfunktion und die RC 2-Fähigkeit sind neben typspezifischen Vorteilen weitere Stärken des Systems. Seine Attraktivität beruht ferner auf einer intuitiven Bedienbarkeit der Parallelschiebe-Versionen. Hier gelang es uns, die Bedienlogik den gelernten und vertrauten Gewohnheiten bei Drehkipp-Fenstern anzupassen. Gleiches gilt für „Patio Inowa“.

Wie hätten Sie denn diese Sliding-Alternative bei den Messebesuchern positioniert?

Sander: Als „smarten Beschlag für hochdichte und RC 2-taugliche Schiebesysteme“. Durch die spezielle Schließbewegung des Flügels quer zum Rahmenprofil, die umlaufende Dichtung und die aktiven Verschlusspunkte im Mittelbruch eignet sich „Patio Inowa“ besonders für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten als Fenster oder Fenstertür und natürlich auch für Objekte in Regionen mit extremen Wetterverhältnissen. Das bestätigen neutrale Auszeichnungen in den USA. Zur internationalen Expertise gehören außerdem zahlreiche Referenzprojekte in vielen Ländern.

Stichwort „Produktverbesserungen“: Was hätte das Fachpublikum in Nürnberg auf diesem Gebiet gesehen und erfahren?

Sander: Bei „Patio Inowa“ war die Premiere der „SoftClose“-Funktion geplant. Sie bewirkt, dass der Flügel sanft gebremst sowie selbsttätig zugezogen und geschlossen wird. Mehr Komfort also. Weitere Produktanpassungen bei dem „smarten“ Beschlag tragen u. a. dazu bei, die Montagefreundlichkeit nochmals zu erhöhen.

Großer Sicherheitsgewinn für Partner

Produktverzahnung und Systemgedanke sind wichtige Bausteine der Roto-Strategie. Welche weiteren Umsetzungsbeweise dafür hätten Sie Mitte März präsentiert?

Sander: Von substanzieller Bedeutung ist in dem Kontext das zuverlässige Zusammenwirken von Beschlägen und Dichtungen. Sie beeinflussen die Performance von Fenstern und Türen ebenso unmittelbar wie elementar. Im FTT-Leistungsverbund werden deshalb Beschlagkonfiguration und Dichtprofile wenn immer möglich gemeinsam auf die jeweiligen kunden- und produktspezifischen Anforderungen abgestimmt. Für unsere Partner stellt das einen erheblichen Gewinn an Sicherheit dar. Im Dichtprofil-Sektor garantiert das das Divisions-Mitglied Deventer. Mehrere Exponate mit konkreten Beispielen für individuelle Entwicklungen für Holz-, Kunststoff- und Aluminiumsysteme hätten das in Nürnberg anschaulich dokumentiert.

Gilt die Systemkompetenz auch für die Türtechnik?

Sander: Natürlich. Bei der „Door“-Palette heißt ebenfalls die Devise: Alle Systemkomponenten aus einer Hand. Das führt zur konsequenten Vernetzung der drei Sortimentsgruppen Mehrfachverriegelungen, Bodenschwellen und Haustürbänder. Letztere erhielten aktuell durch das verdeckt liegende „Roto Solid C“ für Aluminiumhaustüren Verstärkung. Die nach außen öffnende Variante stand auch auf der Liste der Messepremieren.

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