14.11.2018

Fachpressetag 2018: Zeitgemäße Technik für Fenster und Türen

Roto seit 1979 in Österreich / 150 Jahre Standort Kalsdorf / Moderne Produktion an historischer Stätte / Kontinuierliche Investitionen / Umfassendes Sortiment / Entwicklungs- und Kompetenzzentrum auch für „Door“-Portfolio / Größte Fertigungstiefe im weltweiten Gruppenverbund / Ausbildungsoffensive contra Fachkräftemangel / Stabwechsel in der Steiermark

Kalsdorf/Graz/Leinfelden-Echterdingen – (rp) „Wie effizient sich Tradition mit Fortschritt verbinden lässt, wird in Kalsdorf ebenso schnell wie eindrucksvoll erlebbar.“ Mit diesen Worten schlug Alois Lechner Mitte November 2018 eine Brücke von der langen und ereignisreichen Historie des österreichischen Roto-Standortes zu dessen heutiger Bedeutung für den weltweit operierenden Fenster- und Türtechnologie-Spezialisten. Für seine Aussage hatte der Geschäftsführer der Roto Frank Austria GmbH einen besonderen Anlass: Die Anwesenheit von Fachjournalisten aus 16 Ländern, die er und sein Team „live“ über die Produktionsstätte in der Steiermark informierten.

Das geschichtsträchtige Firmengelände weise „zum Teil durchaus ungewöhnliche Rahmenbedingungen“ auf. So sei die Tatsache, dass auf dem insgesamt 111.500 qm großen Areal ein Seitenarm des Flusses Mur verlaufe, nicht gerade typisch für ein modernes Werk im 21. Jahrhundert. Gleiches treffe auf die historisch gewachsene Gebäudestruktur und -anordnung des Standortes zu, den es 2018 in der Gesamtbetrachtung seit 150 Jahren gebe.

Alle Fertigungsstufen auf 28.700 qm

Das Roto-Engagement in Österreich begann, erklärte Lechner, 1979 mit dem Erwerb von 51 % des Aktienkapitals der Lapp-Finze Eisenwarenfabriken AG durch die damalige Wilhelm Frank GmbH. Zwei Jahre später folgte die komplette Übernahme. Sie habe eine ununterbrochene Phase „hoher Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen“ eingeleitet, die sich u. a. auf alle Produktionsbereiche erstrecke. Jüngstes Beispiel dafür sei eine neue, fast 2,5 Mio. Euro teure Pulverbeschichtungsanlage.

In der Steiermark befinde sich heute nicht nur das Entwicklungs- und Kompetenzzentrum für die Sortimentsgruppen „Fentro“ und „Door“, sondern auch die Produktionsstätte mit der größten Fertigungstiefe in dem internationalen Werksverbund des Bauzulieferers. Auf einer Fläche von ca. 28.700 qm seien überwiegend automatisiert der eigene Werkzeugbau, die Stanzerei, die Galvanik, die Pulverbeschichtung, der Zinkdruckguss, der Kunststoffspritzguss, eine Vor- und Sonderfertigung für Einzelteile, die Montage, die Läger für Halberzeugnisse und Fertigwaren sowie schließlich der Versand untergebracht. Dank dieser „lückenlosen Kapazitäten“ und effizienter Prozessabläufe könne man bedarfsgerecht Kleinst- und Großserien gleichermaßen herstellen.

Aufgrund der speziellen lokalen Gegebenheiten verfüge der Standort im Übrigen über drei eigene kleine Wasserkraftwerke, die etwa 25 % der jährlich benötigten Stromenergie von ca. 12 Mio. kWh selbst erzeugten. Auch bei weiteren Energie- und Umweltthemen sehe sich Roto in einer guten Position. Beweise dafür seien die komplette Umstellung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung, moderne Abwasser- und Abluftanlagen sowie ein Kesselhaus für die Wärmeversorgung. Die aktive Mitwirkung an einem aktuellen Pilot-Projekt zur Wasser-, Chemikalien- und Energieeinsparung in der Galvanik unterstreiche zudem die Offenheit für „neue Ideen und Wege“.

Qualitätsimage verpflichtet

Das in Kalsdorf gefertigte Produktprogramm bezeichnete Lechner schlicht als „umfassend“. Im Einzelnen nannte er: Beschläge für Drehkipp-/Dreh-/Kippfenster, mechanische und elektronische Mehrfachverriegelungssysteme für Eingangstüren, Haustürbänder für unterschiedliche Anwendungsbereiche, Fensterladen-Komfortbeschläge, elektronisches Zubehör für Fenster und Türen, Komponenten aus Zink und Kunststoff sowie Stanzteile. Damit würden hauptsächlich weitere Gesellschaften der Roto-Gruppe beliefert. Zum Kundenkreis gehörten darüber hinaus Abnehmer aus anderen Branchen.

Von den gegenwärtig rund 370 Mitarbeitern sind 10 % Auszubildende, hob der Geschäftsführer außerdem hervor. Das dokumentiere den erklärten Willen, dem auch in Österreich ausgeprägten Fachkräftemangel selbst zu begegnen. Die Ausbildung in sieben Lehrberufen bringe ferner die große Technologievielfalt des Standortes zum Ausdruck. Das systematische Nachwuchs-Engagement sei die „logische Konsequenz“ aus dem eigenen hohen Qualitätsanspruch und dem der Marktpartner.

Reibungsloser Übergang

Roto-Chef Dr. Eckhard Keill nutzte den zum 13. Mal veranstalteten internationalen Fachpressetag zu einer Würdigung von Alois Lechner, der seine Tätigkeit zum Jahreswechsel 2018/2019 nach 45-jähriger Firmenzugehörigkeit aus Altersgründen beendet. Er sei im Juli 1973 als damals 17-Jähriger in das Werk eingetreten und habe die ersten Erfahrungen in der Buchhaltung gesammelt. Wie es hieß, kamen in der Folge immer neue Aufgaben hinzu, bis er schließlich 2006 die Geschäftsführung übernahm. Lechner habe sich als „Leistungsträger und Fels in der Kalsdorfer Brandung“ bleibende Verdienste erworben. Mit seinem Dank verband Keill die „besten Wünsche“ der ganzen Roto-Gruppe für die persönliche Zukunft des baldigen Ruheständlers.

Gleichzeitig stellte er mit Christian Lazarevic (55) den neuen Geschäftsführer der Roto Frank Austria GmbH vor. Der gegenwärtige Produktionsleiter sei bereits seit 2010 im Unternehmen und kenne es daher „sehr gut“. Durch die langjährige gemeinsame Arbeit mit Lechner vollziehe sich der Stabwechsel reibungslos. Keill: „Mit dem sorgfältig geplanten Übergang setzen wir auch auf dieser Position ein klares Zeichen für Kontinuität und Stabilität.“

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