Fachpressetag 2018: Positive Zwischenbilanz und neuer Oberflächen-Maßstab

„Roto NX“: Neues Drehkipp-Beschlagsystem kommt an / Starke Nachfrage / Maschinen-Engpässe bremsen „Hochlauf“ in der Fertigung / Ablaufänderungen bei Markteinführung / Zunächst Konzentration auf Kunststoff / Erfolgreiche Kundennutzen-Kampagne / Komplette Umstellungen bei Fensterproduzenten / „TiltSafe“-Funktion schließt Marktlücke //
„Roto Sil Level 6“ für hochbeanspruchte Verbindungselemente / Neue innovative Beschichtungstechnologie / Korrosionsschutz über die Norm hinaus / Eigener Klimawechseltest liefert komplette Werte

Kalsdorf/Graz/Leinfelden-Echterdingen – (rp) Das neue Drehkipp-Beschlagsystem „Roto NX“ entwickelt sich nicht zuletzt durch die im Frühjahr zur „Fensterbau Frontale“ präsentierten Features und Funktionen schneller als erwartet zum „Renner“. Die starke Nachfrage führt dazu, „dass in der Fertigung ein viel zügigerer Hochlauf organisiert werden muss“. Das erklärte Jens Busse während des 13. Internationalen Fachpressetages Mitte November 2018 in Kalsdorf bei Graz. Dem „mehr Tempo“-Plan macht jedoch die weltweite Hochkonjunktur durch verlängerte Maschinenlieferzeiten zum Teil einen Strich durch die Rechnung, konstatierte der Direktor Kunden und Märkte West. Will heißen: Roto müsse sich zunächst auf den Kunststoffbereich konzentrieren. Hier stimmten die eigenen Umstellungskapazitäten mit den Prioritäten der Kunden überein. Die Holzbandseite „T“ werde nun im Herbst 2019 eingeführt.

Erfolg durch DNA-Verbund

Natürlich seien die Verschiebungen nicht erfreulich. Einerseits. Andererseits stünden sie auch für die große Effizienz des Vermarktungskonzeptes „Den Kundennutzen im Fokus“. Busse machte das am Beispiel der „First mover“ fest. Diese Zielgruppe modernisiere die Fertigung in der Regel schnell, allerdings meist erst im Top-Segment. Nun aber entschieden viele Betriebe anders und stellten aufgrund der zahlreichen Pluspunkte des neuen Beschlagsystems ihre Produktionsanlagen gleich von Anfang an komplett um.

Als wichtiger Erfolgsfaktor entpuppe sich zudem, dass „Roto NX weiterhin NT in der DNA hat“. So gebe es wie bei einem Lego-Baukastensystem eine funktionale Verbindung unter den Bausteinen, die man ganz bewusst beibehalten habe. Auf diese Weise könnten Hersteller Drehkipp-Fenster mit den erweiterten Eigenschaften und Vorteilen ausstatten, ohne große Investitionen und Fertigungsveränderungen durchführen zu müssen. „Gerade der vereinfachte Generationswechsel im Beschlag findet viel Anklang“, berichtete Busse. Last but not least biete Roto mit dem „TiltSafe“-Feature eine erste echte Fensterlösung mit Einbruchhemmung in Kipp-Stellung. Mit dem „Highlight“ schließe sich eine Sicherheits- und Marktlücke, da bisherige Spaltlüftungen von den Nutzern nicht als der gewünschte „erlebbare“ Luftwechsel wahrgenommen würden.

Weltweites Beschichtungs-Novum

Unter dem Motto „Wir legen noch einen drauf“ kündigte der Fenster- und Türtechnologiespezialist in Österreich ferner einen zusätzlichen Beitrag zum Kundennutzen-Attribut „Sicherheit“ an. Wie Hartmut Schmidt erläuterte, liefert der Produzent sein Drehkipp-Beschlagsystem ab 2019 mit neuer Oberfläche. „Roto Sil Level 6“ beruht auf einer innovativen Beschichtungstechnologie mit mikrokristallinem Aufbau und kommt neben „Roto Sil“ als ergänzender Standard bei hochbeanspruchten Verbindungskomponenten wie Nieten, Bolzen sowie Gleitelementen zum Einsatz, sagte der Direktor Produktinnovation. Damit sei man der erste Hersteller weltweit, der Korrosionsbeständigkeit über die Norm hinaus in kritischen Bereichen gewährleiste. Zwar definiere die DIN EN 13126-8 Anforderungen und Prüfverfahren für Drehkippbeschläge, doch fänden bei der Bewertung die speziell strapazierten Segmente keine Berücksichtigung.

Schmidt betonte, dass die aktuelle Salzsprühnebelprüfung nach DIN EN ISO 9227 Klasse 5 : 480 h nicht die tatsächliche Beanspruchung der dem Wetter ausgesetzten Bauteile abbildet. Sie hänge von der Art des Überzugs und dem Ausmaß der korrosiven Belastung durch Feuchte- und Temperaturstrapazen sowie Salzgehalt etc. ab. Diese Veränderungen würden aber bisher selbst bei der Vergabe der Klasse 5 für außergewöhnlich hohe Beständigkeit, die „Roto NX“ im Übrigen in jedem Fall erfülle, nicht herangezogen. Ein von Roto eigens entwickelter Klimawechseltest kombiniere dagegen sämtliche relevanten Werte: „Von polaren bis zu tropischen Zonen simuliert er alle Beanspruchungen. Damit sind die Beschlagkomponenten selbst unter extremen Verhältnissen dauerhaft sicher geschützt.“