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Roto Inside 29 (DE) - Seite 4

4 | Roto Inside | 04.2015 ■■ Handel Viktor Trenev ist „der Kopf“ des Baubeschlaghandels T.B.M., einem der größten Händler auf dem europäischen Kontinent mit 59 Niederlassungen und 79 Vertriebsbüros in fünf Ländern. Roto Inside hatte die Chance, mit ihm über seine Prognose zur wirtschaftli­ chen Entwicklung der russischen Fensterbranche in diesem Jahr zu sprechen. Viktor Trenev, T.B.M. „Ich habe einen Traum ...“ Roto Inside: Rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für T.B.M. – Herr Trenev, man darf Ihr Unternehmen wohl mit Fug und Recht als einen der großen ­Marktgestalter in der russischen Bau­ elementebranche bezeichnen. Welche Ziele verfolgen Sie 2015? Viktor Trenev: Das Jahr 2015 könnte ein Jahr der Krise für Russland werden. In jedem Falle wird es ein kompliziertes Jahr, in dem wir uns in besonderer Weise um Stabilität bemühen wer- den. Um Stabilität im Unternehmen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie für unsere Kunden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die wichtigsten Aktiva unseres Unternehmens, deshalb nehmen wir die Fürsorge für sie sehr ernst. Unseren Kunden wollen wir so nah sein wie noch nie, indem wir die Zahl der Niederlas- sungen stabil halten, wenn nicht sogar erhöhen. Aber auch, indem wir das Sortiment weiter ausbauen und unseren Kunden zuverlässig, syn- chron zu ihrer Produktion und in hoher Qualität das bereitstellen, was sie benötigen, um 2015 erfolgreich produzieren zu können. Darüber hinaus werden wir unsere definierte Wachstumsstrategie strikt weiterverfolgen, indem wir in Warengruppen wachsen, in denen wir heute noch nicht zu den führenden An- bietern gehören, aber gehören könnten, dank unserer großen Zahl von Niederlassungen. Roto Inside: Wohin wird sich aus Ihrer Sicht die Fenster- und Türenproduktion in Russland in den kommenden fünf Jahren entwickeln? Viktor Trenev: Die meisten unserer Kunden rechnen mit einer Stagnation der Nachfrage. Aber das ist nichts wirklich Neues. Trotzdem wird T.B.M. wie in den zurückliegenden Jahren weiter wachsen. Wer Krisen überstehen will, muss Marktanteile hinzugewinnen. Das gilt für T.B.M. ebenso wie für unsere Kunden. Und Marktanteile gewinnt, wer die Qualität seiner Dienstleistung kontinuierlich verbessert, mit ­seiner Lieferperformance überzeugt und gleich- zeitig seine Kosten senken kann. Natürlich gilt das auch für die Glas- und Komponentenherstel- ler. Unternehmen, die nicht effizient produzieren und deren Umsätze seit Jahren stagnieren, werden es 2015 sehr schwer haben. Krisenjahre sind immer auch Jahre der Konsolidierung im Markt. Am Ende wird es weniger Anbieter auf allen Stufen der Wertschöpfungskette geben. T.B.M. wird die eigene Attraktivität für die Kunden unter anderem dadurch erhöhen, dass wir die Auswirkungen der Kursschwankungen auf die Preise abpuffern, indem wir zu fixen Valuta verkaufen, die unter denen der Zentral- bank liegen. Dieses Arbeitsprinzip werden wir auch weiterhin einhalten, um unsere Kunden zu unterstützen und zu schützen. Roto Inside: Wie machen Sie Ihr Unter­ nehmen „fit für die Zukunft“? Viktor Trenev: Orientiert an den Kundenbe- dürfnissen versuchen wir die Qualität unserer Leistung stetig zu verbessern, zugleich aber auch die interne Organisation effizienter zu machen. Wir unterstützen unsere Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter dabei, wirtschaftlich zu arbeiten, in der Zentrale ebenso wie in allen Niederlassungen. Auch der kontinuierlichen Qualifikation der schon seit langem bei T.B.M. tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wid- men wir Zeit und Geld. Für eine immer bessere Betreuung der Profis stellen wir aber auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und ­kümmern uns um neue interessante Produkte. Übrigens unterhält T.B.M. für seine Kunden inzwischen 22 Webshops in verschiedenen GUS-Ländern und Regionen Russlands. Viele weitere sollen folgen, um das Warenangebot auf dem Markt auch für den Endgebraucher zu vergrößern. Roto Inside: Was unternehmen Sie, um Ihre Kunden zu stärken und auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu begleiten? Viktor Trenev: Der Erfolg unserer Kunden ist die Basis für den Erfolg von T.B.M. – insofern denken wir beides immer zusammen. Von Lieferanten wie Roto über T.B.M. bis zum Fensterhersteller gibt es nur einen gemein- samen Erfolg. Die Prozessoptimierung endet deshalb nicht bei T.B.M., sondern wird im Dienst unserer Kunden stets gemeinsam mit der Komponentenindustrie geplant und reali- siert. ­Gemeinsam mit Roto etwa können wir für unsere Kunden viel bewegen, wodurch sie erfolgreich und wettbewerbsfähig werden. Zur Belegschaft von T.B.M. gehören heute auch 13 Kaizen-Manager, die unseren Kunden dabei helfen, ihre Produktion effizienter zu gestalten und die eigene Produktivität zu erhöhen. Die Zahlen aus den von uns begleiteten Kaizen- Prozessen sind deutlich: Durch die Einführung der Lean Production senken Fensterhersteller ihre Fertigungskosten um durchschnittlich 20 Prozent, während sich die Produktivität ver­doppelt oder sogar verdreifacht. Unsere Kaizen-­Manager durchleuchten im Rahmen einer ­Beratung alle Prozesse sehr gründlich und finden dabei immer interessante Einspar- potenziale. Vor allem wenn ein Hersteller neue Fenster oder Türen konstruiert und produzieren will, ist das eine sehr gute Gelegenheit, um den Produktionsprozess von vornherein „lean“ zu gestalten. Deshalb begleiten wir inzwischen immer öfter unsere Kunden schon in der Planungsphase für ein neues Produkt mit einer Kaizen-Beratung. Roto Inside: Wo liegen aus Ihrer Sicht zur Zeit die größten Risiken für die Branche, wo die größten Chancen? Viktor Trenev: Die größten Risiken liegen in einer Schwächung der Kaufkraft in der Bevöl- kerung Russlands, die negativen Einfluss auf die Höhe der Investitionen in den Bau nehmen ­würde. Dies bekäme unsere Branche unmit- telbar zu spüren. Gleichzeitig steigt die Gefahr, dass Unternehmen und Banken insolvent werden und ihre Gläubiger wirtschaftlich schwer belasten. Für die Fensterbranche steigt zusätzlich das Risiko, dass die Nachfrage sich wieder in ­Richtung minderwertiger Bauelemente und Komponenten entwickelt. In Krisenzeiten suchen Konsumenten und Weiterverarbeiter gleichermaßen nach preiswerten Alternativen und die fehlende technische Regulierung in Russland macht es den Anbietern schlechter Ware leicht. Ein billiges Molekularsieb, das den Namen nicht verdient, weil es seine Funktion nicht erfüllt, setzt gleichzeitig die Funktion eines Verbundglases außer Kraft. Aber welcher Fenster­käufer weiß das? Umgekehrt macht der aktuelle Rubelkurs russische Unternehmen wie T.B.M. interessant für russische Kunden. Wir arbeiten deshalb mit unseren Kunden an der Festschreibung von ­Preisen in Rubel, um gemeinsam mit ihnen neue Märkte und Kunden erschließen zu können. Ziel muss es sein, den größten Teil des Sortimentes von T.B.M. zu fixen Preisen für das ganze Jahr anbieten zu können. Es gibt nicht wenige Kunden, die jetzt ihren gesamten Bedarf bei T.B.M. decken, obwohl sie früher nur Teile ihres Wareneinkaufs über uns abgewickelt haben. Das wirtschaftlich gesunde Unternehmen T.B.M. erscheint diesen Kunden offensichtlich als die sicherste Alternative. Das Unternehmen hat gut gefüllte Lager mit bezahlten Warenbeständen. Wir sind nicht auf die Banken angewiesen, wenn wir einkaufen wollen. Wahrscheinlich ist das die beste Krisenprävention. Roto Inside: Wie bewerten Sie die Entwick­ lung, die das Unternehmen Roto und die Produktion in Noginsk in den zurück­ liegenden fünf Jahren genommen haben? Viktor Trenev: Viel wichtiger als meine Mei- nung ist hier die Meinung der Fensterhersteller. Wir sehen, dass der Markt die Leistungen Im Jahr 2013 feierte das Unternehmen T.B.M. sein 20-jähriges Bestehen. Viktor Trenev schätzt seinen Partner: „Wir erleben Roto als extrem zukunfts­orientiertes Unternehmen, das eine kompromisslose Kundennähe lebt und die eigene Organisation schlank hält, zum Beispiel durch den Einsatz moderner ­Technologien. Gleichzeitig ist Roto risikobereit und wächst. Deshalb werden T.B.M. und Roto weiter zusammenarbeiten und ihre gemeinsame Rolle im ­russischen Fenstermarkt noch ausbauen.“ In der Firmenzentrale stellt Viktor Trenev, einer der drei Unternehmensgründer und heute ­alleiniger Inhaber von T.B.M., die Weichen für Wachstum und wirtschaftliche Stabilität.

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